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Übersicht

Verschmutzung von Meeren und Ozeanen

Die zunehmende Verschmutzung durch Plastikmüll und Schadstoffe belastet die Meere und Ozeane erheblich. Hinzu kommen Munitionsaltlasten, zu viele Nährstoffe und immer mehr Unterwasserlärm.

Geprägt von der Vorstellung, der Ozean sei grenzenlos und unverwundbar, nutzt ihn der Mensch seit Jahrhunderten als einfache Entsorgungsstation. Fäkalien, Abwässer, Schadstoffe und radioaktive Substanzen landen ebenso im Meer wie vielerlei unbequeme Altlasten, etwa Kriegsmunition, ausgediente Schiffe oder Bohrplattformen. Hinzu kommen Millionen Tonnen Müll, die entweder gezielt ins Meer gekippt oder von Wind und Flüssen in das Meer getragen werden - darunter jede Menge Plastik- und Kunststoffabfälle.

Die Meeresströmungen verteilen diese schmutzige und teilweise hochgiftige Fracht um den gesamten Globus, tragen sie bis in die Tiefsee und machen jede Meeresverschmutzung auf diese Weise zu einem grenzüberschreitenden, internationalen Problem. Besonders sichtbar ist es an Stränden. Hier wird immer wieder viel Plastikmüll angespült und ohne regelmäßige Reinigung wären sie kaum noch zur Erholung geeignet. 

Der Schmutz im Meer hat viele Facetten

Doch die meisten Umweltprobleme treten nicht so offen zutage, sondern fernab von der Küste und verborgen unter der Meeresoberfläche. So ist beispielsweise auch Lärm eine ernsthafte Bedrohung für die Meeresbewohner. Der Krach von Frachtschiffen, Motorbooten oder Baugeräten in Offshore-Gebieten stört sie und vertreibt sie aus ihren Lebensräumen. 

Eine weitere Belastung sind zu viele Nährstoffe im Wasser. Das klingt erstmal paradox, da viel Nahrung im Grunde als etwas Positives gilt. Im Meer führen zu viele Nährstoffe aber dazu, dass sich insbesondere Mikroalgen sprunghaft vermehren. Es kommt zu unnatürlich starken Algenblüten, die den anderen Meereslebewesen die Sonne nehmen und die Luft zum Atmen, da beim Zersetzungsprozess der abgestorbenen Algen Sauerstoff verbraucht wird. 

Eine weitere unsichtbare Gefahrenquelle sind Schadstoffe, die mit Müll und Abwässern ins Meer gelangen. Sie werden von den Meerestieren- und pflanzen aufgenommen und reichern sich in ihrem Gewebe an. Viele dieser Schadstoffe können Krebs auslösen, schädigen das Nervensystem der Lebewesen oder führen zu Problemen bei der Fortpflanzung. Sie stellen aber auch eine Bedrohung für uns Menschen dar: Über Fischgerichte landen die Schadstoffe auf unserem Teller und in unseren Mägen.

Der Müll muss weg - die Suche nach Lösungen

Das große Problem der Meeresverschmutzung ist mittlerweile im Bewusstsein weiter Teile der Bevölkerung und auch einiger Politkerinnen und Politiker angekommen. Es gibt zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Sammelaktionen, um das Müllproblem zu lindern. 

Mit internationalen Abkommen und einem Produktionsverbot für ausgewählte Schadstoffe versucht die Staatengemeinschaft, das Verschmutzungsproblem auf politischer Ebene einzudämmen. Es gibt erste Erfolge, die oftmals allerdings erstmal lokal begrenzt sind. 

Für eine dauerhafte Lösung sind gut ausgebaute Stoffkreisläufe und nachhaltige Entsorgungssysteme in allen Teilen der Welt notwendig. Diese müssten sicherstellen, dass alle Arten von Abfall an Land recycelt und entsorgt werden - und zwar sicher und dauerhaft. 


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