Aktuelle Meldungen und Beiträge aus der Meeresforschung rund um den größten Lebensraum der Erde und seine weitreichende Bedeutung für die Menschen.
Kampfmittel im Meer sind eine Bedrohung für die Meeresumwelt und ein Nachhaltigkeitsrisiko für die Bewirtschaftung der Meere. Zum Ausmaß dieser Bedrohung und dem zukünftigen Umgang mit der Altlast wird intensiv geforscht.
Ozeane und Meere speichern große Mengen von Kohlendioxid und Wärme und bremsen auf diese Weise den menschgemachten Klimawandel.
Die interaktive Karte des Helmholtz-Zentrums Hereon zeigt Lage und Größe der Offshore-Windparks und Schutzgebiete in Nord- und Ostsee für die Szenarienplanung.
Die Europäische Auster übernimmt wichtige Ökosystemfunktionen in ihrem Lebensraum. Sie gilt in der deutschen Nordsee derzeit als ausgestorben und soll in einem Projekt am Alfred-Wegener-Institut wiederangesiedelt werden.
Eine Informationsplattform für alle relevanten Interessensgruppen über die Koordinierung und Umsetzung nationaler Maßnahmen gegen Meeresmüll. Rund 130 Expert:innen unterstützen die Arbeit des Runden Tisches, der 2016 ins Leben gerufen wurde.
Die Tiefsee der Arktis birgt bedeutende Öl- und Erdgasreserven sowie wertvolle Ressourcen wie seltene Erden und Metalle. Der Klimawandel und das schmelzende Eis erleichtern den Zugang, was wirtschaftliche Chancen, aber auch große ökologische Gefahren mit sich bringt. Ein Forschungsteam zeigt in einer Übersichtsstudie, dass der Arktische Ozean eine große Vielfalt an Lebensräumen und Organismen aufweist. Hierfür wertete das Team 75.000 Datensätze zu 2.637 Tiefseearten aus. Die Forschenden betonen die Notwendigkeit intensiverer Forschung und internationaler Zusammenarbeit, um angesichts wachsender wirtschaftlicher Interessen den Schutz des empfindlichen Ökosystems sicherzustellen.
Wie werden Strategien zur Nachhaltigkeit in Brandenburg umgesetzt? Auf welche Widerstände treffen sie und welche positiven Auswirkungen sind schon spürbar? In der Podcastreihe “Wandel verhandeln. Nachhaltig in Brandenburg” sucht das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit - Helmholtz-Zentrum Potsdam Antworten.
Mit rund 400 Gästen ist heute die CORIOLIS feierlich getauft worden. Karin Prien, Wissenschaftsministerin des Landes Schleswig-Holstein, hat als Patin die offizielle Taufe des neuen Forschungsschiffs des Helmholtz-Zentrums Hereon übernommen. Das Schiff ist ein schwimmendes multi-thematisches Labor mit einer hochmodernen Ausstattung für die Küsten-, Wasserstoff- und Membranforschung. So ist es Wegbereiter für eine innovative Schifffahrt, die den Umweltschutz und die Klimafreundlichkeit stärkt.
14.11.2024/Kiel. Mit einem großen Kick-off-Meeting startet am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel das EU-Projekt MMinE-SwEEPER. Unter der Leitung von Professor Dr. Jens Greinert werden 20 internationale Partner in dem Projekt daran arbeiten, innovative und sichere Strategien für die Bergung von Munitionsaltlasten aus dem Meer zu entwickeln. Mit einem Fördervolumen von knapp sechs Millionen Euro wird MMinE-SwEEPER in den nächsten dreieinhalb Jahren Lösungen für dieses drängende Umweltproblem in europäischen Gewässern erarbeiten.
13.11.2024/Kiel. Professorin Dr. Susanne Neuer, renommierte Meeresbiogeochemikerin und Professorin an der Arizona State University, wurde heute mit der 31. Exzellenzprofessur der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung geehrt. Die feierliche Verleihung fand am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel statt. In ihrem Fachvortrag beleuchtete Susanne Neuer, wie Phytoplankton und Bakterien durch die biologische Kohlenstoffpumpe zum globalen Kohlenstoffkreislauf beitragen. Diese Prozesse spielen eine Schlüsselrolle im Klimaschutz und stehen im Fokus der aktuellen Forschung der Professorin.
In einem Positionspapier hat das Deutsche Klima-Konsortium, zu dessen Mitgliedern das Max-Planck-Institut für Meteorologie gehört, Empfehlungen zum Umgang mit dem in der Klimapolitik vieldiskutierten 1,5-Grad-Ziel gegeben. Demnach ist das Ziel zwar nicht mehr zu erreichen, darf aber auch nicht aufgegeben werden.
Trotz der Fortschritte bei sauberen und erneuerbaren Energien treibt der wachsende Erdgas- und Ölverbrauch die globalen fossilen Emissionen weiter in die Höhe: Sie werden im Jahr 2024 voraussichtlich 37,4 Milliarden Tonnen CO2 erreichen. Trotz der dringenden Notwendigkeit, die Emissionen zu senken, um den Klimawandel zu verlangsamen, scheint es noch keine Anzeichen dafür zu geben, dass die Welt den Höhepunkt der fossilen CO2-Emissionen erreicht hat. Das zeigt der aktuelle Bericht des internationalen Global Carbon Project, an dem auch Wissenschaftler:innen des Alfred-Wegener-Instituts/der Universität Bremen und der Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt waren.
Südlichster Fund erlaubt weitere Einblicke in kreidezeitliche Wälder nahe des Südpols In der Antarktis herrschten vor rund 90 Millionen Jahren Klimabedingungen, unter denen harzproduzierende Bäume überlebten. Ein Team unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts und der TU Bergakademie Freiberg veröffentlicht jetzt in der Fachzeitschrift Antarctic Science den südlichsten Fund von Bernstein, der weltweit beschrieben ist.
Side Event im Deutschen Pavillon mit Beteiligung des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) Mangrovenwälder, Salzmarschen und Seegraswiesen nehmen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf, fördern die Artenvielfalt und schützen Küstenregionen. Am 21. November zeigt ein Side Event im Deutschen Pavillon auf der COP29, wie ein effektives Management dieser vegetationsreichen Küstenökosysteme gestaltet werden könnte, um diese wichtigen Leistungen zu erhalten und ein Erreichen der Klimaziele zu unterstützen.
11.11.2024/Kiel/Baku. Die europäischen Meeresforscher:innen plädieren dringend für eine Verbesserung der Ozeanüberwachung. Ein Appell, der sich auch an die internationale Gemeinschaft richtet, die sich von heute an in Baku zur Weltklimakonferenz COP29 trifft. Um den Ozean als wichtigen Partner im Kampf gegen den Klimawandel zu erhalten, sei es notwendig, seinen Zustand umfassend zu überwachen. Darauf weisen die Forschenden in zwei Berichten hin, die die Lücken und Herausforderungen beschreiben, aber auch Lösungen aufzeigen, wie Überwachung und Schutz europäischer Meere verbessert werden können. Die Veröffentlichungen gingen aus dem EU-Projekt EuroSea hervor, das am GEOMAR koordiniert wurde.
Neue AWI-Simulationen erlauben, reale Wetterereignisse in verschiedenen Klimaszenarien zu vergleichen und so aufzuzeigen, welche Rolle die globale Erwärmung bei den Extremen spielt.
06.11.2024/Kiel. Der Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga Tonga im Januar 2022 hat riesige Mengen vulkanischen Materials freigesetzt. Wie dies die biogeochemische Zusammensetzung des Oberflächenwassers im Südpazifik veränderte, haben Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel untersucht. Im Rahmen einer Expedition konnten sie nachweisen, dass mit dem vulkanischen Material große Mengen an Spurenelementen ins Meer gelangten, die das Wachstum von Phytoplankton verstärkten. Dieser Nährstoffeintrag könnte das Leben im Meer nachhaltig beeinflussen und die CO₂-Bindung im Ozean erhöhen. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität in internationalen Gewässern stehen im Fokus eines neuen, bundesweiten Forschungsprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Am 5. und 6. November treffen sich führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland an der Universität Rostock, um gemeinsam Ziele und Vorgehensweisen ihrer Forschungsarbeiten im „Blauen Ozean“ miteinander abzustimmen.
Neue Veröffentlichung: Anpassungsfähigkeit durch globale Erwärmung und Abholzung gefährdet
04.11.2024/Kiel/Durban. Eine internationale Forschungsexpedition unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel ist mit dem deutschen Forschungsschiff SONNE in den noch weitgehend unerforschten Südindischen Ozean aufgebrochen. Dieses Meeresgebiet ist von großer Bedeutung für das globale Klima und die Nährstoffkreisläufe im Ozean. Auf der knapp achtwöchigen Fahrt von Afrika nach Australien wird das Forscherteam untersuchen, wie Spurenelemente und ihre Isotope – darunter lebenswichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Kobalt, Kupfer und Zink – marine Ökosysteme und ihre Fähigkeit zur CO₂-Aufnahme beeinflussen.
29.10.2024/Kiel. Seegraswiesen sind nicht nur Kinderstube für Fische, Küstenschützer und CO2-Speicher. Sie reduzieren auch sehr effektiv Krankheitserreger im Meer. Wie genau das funktioniert, haben jetzt Wissenschaftler:innen der Forschungseinheit Marine Naturstoffchemie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel untersucht. Sie analysierten die mikrobiellen Gemeinschaften, die auf Ostsee-Seegras leben und stellten fest, dass insbesondere Bakterien auf gesunden Pflanzen stark antibiotisch wirken. Ihre Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Science of the Total Environment veröffentlicht.
Die größte Riesenmuschel der Welt, Tridacna gigas, gilt ab sofort als „vom Aussterben bedroht“. Die Senckenberg Ocean Species Alliance hat für 34 wirbellose marine Arten, darunter auch Tridacna gigas, Berichte für die Aktualisierung der Roten Liste der IUCN (International Union for the Conservation of Nature) zugeliefert. Durch Überfischung sind die Bestände der Riesenmuschelarten dramatisch zurückgegangen.
Bei der COP16 im kolumbianischen Cali diskutiert die internationale Staatengemeinschaft derzeit, wie das 2022 in Montreal verabschiedete Weltnaturabkommen umgesetzt werden kann. Zu den Zielen zählt, unter anderem, 30 % der Landes- und Meeresfläche bis 2030 weltweit unter Schutz zu stellen. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) zeigt am Beispiel Indonesiens, wie alternative Schutzmaßnahmen – sogenannte „other effective area-based conservation measures“ (kurz OECMs) – Meeresschutzgebiete ergänzen können, um dieses Biodiversitätsziel zu erreichen. Die Studie wurde kürzlich im Fachmagazin Ocean & Coastal Management veröffentlicht.
Durch intensive Fischerei am Meeresgrund wird vermehrt Kohlenstoff freigesetzt Plattfische und Garnelen werden in der Nordsee mit Schleppnetzen gefischt, die über den Meeresboden gezogen werden. Dadurch wird Kohlenstoff ins Wasser und schließlich Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre freigesetzt, wie die jüngsten Forschungsarbeiten des Helmholtz-Zentrums Hereon zeigen. Die Studie ist Teil des Verbundprojekts APOC. Partner sind das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Für eine demokratische Energiewende ist die Beteiligung von Interessenvertreterinnen und -vertretern sowie der Öffentlichkeit entscheidend. Welcher Politikstil ist dafür geeignet? Ein Team vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) – Helmholtz-Zentrum Potsdam hat fünf demokratische Politikstile untersucht. Für eine demokratische Energiewende eigne sich am ehesten der Stil, welcher zuerst auf der kommunalen Ebene viele Perspektiven aus der Zivilgesellschaft aufnimmt. Diese werden dann in einem strukturierten Austausch mit politischen Gremien auf Länder- und Bundesebene integriert zu effektiven und fairen Politikentwürfen.
28.10.2024/Kiel. Zur COP29 in Baku fordern die Partner des Ocean Pavillons, darunter das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Staats- und Regierungschefs weltweit auf, langfristig in die Meeresforschung zu investieren und Forschungskapazitäten auszubauen, um zum Erreichen der Hauptziele der UN-Abkommen über Klima, biologische Vielfalt und Wüstenbildung beizutragen. Die Baku Ocean Declaration unterstreicht die entscheidende Rolle, die das Wissen über den Ozean für das Wohlergehen der Menschen und Gemeinschaften sowie für die Gesundheit der Ökosysteme weltweit spielt.
25.10.2024/Kiel/Funchal. Mit einem Kick-Off-Meeting in Funchal, Madeira, ist gestern das EU-Twinning-Projekt TWILIGHTED gestartet. Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel wird darin in den kommenden drei Jahren als deutscher Partner gemeinsam mit Institutionen aus Norwegen und Portugal die Dämmerungszone bis in die tiefe Tiefsee rund um die Insel Madeira erforschen. Gleichzeitig soll die Meeresforschung auf Madeira gestärkt und eine langfristige Partnerschaft mit dem portugiesischen Institut aufgebaut werden. TWILIGHTED wird von der EU im Rahmen von Horizont Europa mit 1,5 Millionen Euro gefördert.
Im AqQua-Projekt werden unter Hereon-Beteiligung weltweite Bestände von Lebewesen im Wasser erfasst Plankton und organische Partikel binden Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Sie transportieren ihn von der Wasseroberfläche bis in die Tiefsee. Damit hängt das Klima auf der Erde maßgeblich vom Leben im Wasser ab. Wie viele dieser mikroskopisch kleinen Lebewesen es weltweit gibt, wie sie verteilt sind und wie sich dies mit dem Klimawandel verändert, soll nun im Projekt AqQua erfasst werden. Dafür werten die Forschenden Milliarden von Bildern aus. Die Helmholtz Foundation Model Initiative (HFMI) fördert das Projekt. Hereon ist mit dem Institut für Kohlenstoff-Kreisläufe beteiligt.
Bremer Forschende beschreiben erstmals Enzyme aus Tiefsee-Mikroben, die eine entscheidende Rolle beim Ethanabbau spielen. Sie berichten von überraschenden Erkenntnissen über den Stoffwechsel dieser Organismen.
Neue Transfer-Portale der DAM laden zum Eintauchen und Entdecken ein
Die DAM wird gefördert von der Bundesregierung und den fünf norddeutschen Bundesländern