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Einblick

Munitionsaltlasten im Meer

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in den Meeren große Mengen von alten Munitionsbeständen und chemischen Kampfmitteln verklappt, die zunehmend zum Problem werden. 

Aus den Augen, aus dem Sinn: Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden große Mengen Munition und chemische Kampfmittel in den Meeren und Ozeanen verklappt - also versenkt. Vor allem frühere Kriegsparteien wie die USA, Japan, Großbritannien und Australien haben über Jahrzehnte hinweg alte Munitionsbestände im Ozean entsorgt - viele davon in speziell ausgewiesenen Versenkungsgebieten. 

In deutschen Meeresgewässern liegen vermutlich bis zu 1,6 Millionen Tonnen Weltkriegsmunition und circa 5090 Tonnen chemische Kampfmittel am Meeresboden. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl an Geschossen, die bei Kampfhandlungen, Übungen oder Unfällen in Nord- und Ostsee verteilt wurden. 

Gefahr durch verrottende Bomben

Die Munitionsaltlasten stellen eine Bedrohung für die Meeresumwelt und ein Nachhaltigkeitsrisiko für die Bewirtschaftung der Meere dar, wie aktuelle Forschung eindrücklich belegt. Viele sprengstofftypische Verbindungen sind krebserregend. Da die Munition sukzessive durchrostet und in einigen Gebieten bereits erhebliche Mengen an Explosivstoffen offen am Meeresgrund liegen, ist der Eintrag in die Umwelt schon jetzt nachweisbar. 

Außerdem besteht vielerorts Lebensgefahr. Wie Blindgänger an Land können auch die im Meer versenkten Kampfmittel explodieren, wenn Menschen oder technisches Gerät bei Arbeiten am Meeresboden mit ihnen in Berührung kommen. Relevant ist das zum Beispiel für die Fischerei, aber auch bei Offshore-Arbeiten oder den neuen Flüssiggas-Terminals. 

Die Gefahr kommt manchmal auch sehr klein daher: Strandbesucher an der Ostsee suchen gerne nach Bernstein und nehmen feste, gelb-bräunliche Kümpchen mit, die Bernstein ähnlich scheinen. Allerdings kann es sich um Phosphor aus Munitionsaltlasten handeln - ein Stoff, der sich bei Körperwärme entzündet. Es gab bereits wiederholt Unfälle mit schweren Hand- oder Körperverletzungen. Darum ist Vorsicht geboten. 

Munition im Meer – Sachstand und Perspektiven

Kampfmittel im Meer sind eine Bedrohung für die Meeresumwelt und ein Nachhaltigkeitsrisiko für die Bewirtschaftung der Meere. Zum Ausmaß dieser Bedrohung und dem zukünftigen Umgang mit der Altlast wird intensiv geforscht.

Direkt zum Fokus

Können Munitionsaltlasten geborgen werden?

Während in Deutschland die Kampfmittelräumdienste der Bundesländer verklappte Altmunition bergen, wann immer dies notwendig und erforderlich ist, bevorzugen andere Länder eine gezielte Sprengung der Munitionsfunde am Meeresboden. Solche Detonationen haben jedoch gravierende Auswirkungen auf die Meeresumwelt, insbesondere auf lärmempfindsame Lebewesen wie Wale.

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Die DAM wird gefördert von der Bundes­regierung und den fünf nord­deutschen Bundes­ländern