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Insight

Tiefseebergbau zur Rohstoffgewinnung

In den Tiefen der Ozeane lagern bislang unerschlossene Erzvorkommen; die Planungen für den Abbau laufen, doch über mögliche Umweltauswirkungen ist wenig bekannt. 

Seit Jahrzehnten bauen Menschen Rohstoffe im Meer ab. Dazu gehören Erdöl und Erdgas, die mittlerweile in großen Tiefen und fernab der Küsten gefördert werden. Dazu gehören aber auch Sand und Kies, deren Abbau vielerorts illegal erfolgt und die lokalen Ökosystemen weitgehend zerstört.

Aktuell wird geplant, auch die Erzvorkommen in der Tiefsee des Ozeans zu erschließen und im großen Maßstab abzubauen. 

Weltweit steigt die Nachfrage nach Rohstoffen

Am Meeresgrund kommen immer wieder verschiedene Metalle sowie Seltene Erden vor. Bislang war es jedoch technisch kaum möglich und zudem unwirtschaftlich, diese abzubauen. Angesichts des weltweit steigenden Rohstoffbedarfs entwickeln einige Bergbauunternehmen derzeit jedoch Pläne und Technologien, um diese Vorkommen zu erschließen. Erste Abbauversuche in der Tiefsee haben bereits stattgefunden.  

Fachleute unterscheiden drei Arten abbauwürdiger Tiefsee-Erzvorkommen: Manganknollen, kobaltreiche Eisen-Mangan-Krusten und sogenannte Massivsulfide. Das Besondere an ihnen: Im Gegensatz zu Rohstoffvorkommen an Land enthalten die Lagerstätten am Meeresboden eine Vielzahl verschiedener Metalle. 

Ernste Bedrohung für das Leben in der Tiefsee

Jedes der Vorkommen aber stellt auch einen wertvollen Lebensraum für die Bewohner der Tiefsee dar, über deren Artenvielfalt, Funktionsweise und Bedeutung für das Meer wir Menschen bis heute keine richtige Vorstellung haben. Diese Lagerstätten abzubauen, würde bedeuten, diese Lebensräume komplett zu zerstören. 

In aufwändigen Begleit- und Langzeitstudien untersuchen Forschende derzeit die Auswirkungen eines möglichen Tiefseebergbaus im industriellen Maßstab. Auf politischer Ebene diskutieren die Mitglieder der Internationalen Meeresbodenbehörde derweil, unter welchen Auflagen ein Erzabbau in internationalen Gewässern erlaubt werden könnte. Kritiker des Tiefseebergbaus verlangen ein Abbauverbot, solange mögliche Umweltauswirkungen nicht umfassend verstanden sind. Über das weitere Vorgehen aber entscheidet die Meeresbodenbehörde.

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