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Übersicht

Meeres- und Klimaforschung

In der Meeres- und Klimaforschung arbeiten natur- und sozialwissenschaftliche Fachrichtungen eng zusammen, um den Ozean zu verstehen und die Wissensbasis für Schutz und nachhaltige Nutzung zu erarbeiten.

Die Menschen lieben das Meer. Zahlreiche Sagen, Mythen und Geschichten ranken sich um das Blau unseres Planeten. Doch was wissen wir eigentlich genau über die Meere und Ozeane? Die Antwort: Erschreckend wenig. Dabei sind die Weltmeere lebenswichtig für uns. Sie liefern Nahrung sowie Sauerstoff und sie beeinflussen das Klima nicht nur, in dem wir leben, sie gestalten es maßgeblich mit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten deshalb mit Hochdruck daran, die Physik, Biologie und Chemie der Ozeane besser zu verstehen. Und damit das System Erde.

Gleichzeitig ist die Meeresforschung aber nicht nur naturwissenschaftlich geprägt. Der Faktor Mensch spielt bei Fragestellungen rund um den Umgang mir den Meeren und Ozeanen eine entscheidende Rolle. Entsprechend untersuchen auch Juristinnen und Juristen, Ökonominnen und Ökonomen sowie Menschen aus den sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie Politologie und Soziologie das Leben mit den Meeren. 

Viele Forschende beschäftigen sich mit Grundlagenforschung, in der es vor allem darum geht, die Wissensgrundlage zu den Prozessen und der Lebenswelt in und an den Meeren zu erweitern. Andere haben angewandte Forschung als Schwerpunkt und übertragen das Wissen, dass in der Grundlagenforschung gesammelt wurde, auf gesellschaftliche Fragestellungen. Gemeinsam haben sie das Ziel, umfassende Kenntnisse zu gewinnen, wie die Meere als Grundlage unseres Lebens geschützt und gleichzeitig nachhaltig genutzt werden können.  

 

Meeresforschung in Deutschland

In Deutschland hat die Meeres- und Klimaforschung einen hohen Stellenwert und zahlreiche Universitäten, Institute und Forschungseinrichtungen beschäftigen sich mit Fragestellungen zu den Küsten, Meeren und Ozeanen. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zur globalen Wissenschaft auf dem Gebiet und arbeiten eng auf nationalen, europäischen und internationalen Ebenen zusammen. 

 

Um diese Spitzenposition zu stärken und die Kooperation zwischen den verschiedenen Einrichtungen zu fördern, hat die deutsche Meeresforschung 2019 gemeinsam mit dem Bund und den norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) gegründet. Damit hat Deutschland eine der weltweit größten marinen Forschungsallianzen ins Leben gerufen.

Wer exzellente Forschung betreiben möchte, braucht exzellente Leute. Entsprechend wichtig ist die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchs in der Meeresforschung und die Institute und Einrichtungen sind immer auch der Suche nach neuen Talenten. 

Die Wissenschaft der Meere ist spannend aber aufwändig

Es gibt einen Grund, weshalb die Meere und Ozeane bisher vergleichsweise wenig erforscht sind: Sie sind riesig und unzugänglich. Um Daten zu sammeln, werden deshalb zahlreiche Forschungsgeräte benötigt, die nicht zu groß oder schwer sein dürfen, da sie auf Schiffen transportiert werden müssen. Die Schiffe wiederum benötigen eine besondere Ausstattung, um den vielfältigen Anforderungen der Wissenschaft zu genügen. Eins der bekanntesten Forschungsschiffe in Deutschland ist die Polarstern des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung. 

Da es nur wenige Forschungsschiffe gibt, ist Schiffszeit ein knappes Gut. Insbesondere Expeditionen, die mehrere Tage oder Wochen dauern, sind teuer und müssen akribisch geplant werden. Die meiste Forschungsarbeit findet deshalb in Laboren und an Rechnern statt, um die gesammelten Daten der Ausfahrten auszuwerten. Die Teilnahme an einer Forschungsexpedition auf einem Schiff ist selten und für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein ganz besonderes Erlebnis.


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Die DAM wird gefördert von der Bundes­regierung und den fünf nord­deutschen Bundes­ländern